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Ansgar Kaufmann 5. März 2016
Für eine Kultur der Gastfreundschaft und Integration
Aufruf zu einer Mahnwache am 9. März
Erklärung der Flüchtlingshilfe Kirchhundem zu den Anschlägen in Kirchhundem-Rinsecke
Als Reaktion auf den mittlerweile vierten Anschlag auf eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge in Kirchhundem-Rinsecke wenden wir uns mit einem Aufruf zu Gastfreundschaft und Integration an die Öffentlichkeit.
Gleichzeitig rufen wir zu einer Mahnwache am kommenden Mittwoch, dem 9. März um 17 Uhr auf dem neuen Dorfplatz in der Ortsmitte von Kirchhundem auf. Alle Einwohner, Vereine und Verbände Kirchhundems sind aufgerufen am 9. März ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen und sich von den Anschlägen in Rinsecke zu distanzieren.
Unser Aufruf im Wortlaut:
„Bereits zum vierten Mal wurde in den letzten Tagen ein Anschlag auf eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge in Kirchhundem-Rinsecke verübt.
Als Engagierte in der Flüchtlingshilfe im Raum Kirchhundem erfüllt uns dies mit Trauer und Wut.
Wir verurteilen die Anschläge als einen feigen und unmenschlichen Akt, der durch nichts zu rechtfertigen ist und von Polizei und Staatsschutz mit aller Kraft verfolgt werden sollte.
Wir sind uns sicher, dass diese Taten keinen Rückhalt in der Kirchhundemer und Rinsecker Bevölkerung haben. Die Einwohner der Gemeinde Kirchhundem stehen in der ganz großen Mehrheit gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine Kultur der Gastfreundschaft und Integration.
In den Orten der Gemeinde Kirchhundem bemühen wir uns um eine gute Aufnahme und Betreuung von Zuflucht Suchenden.
Wir und viele andere in der Gemeinde Kirchhundem sind seit Monaten mit Freude in der Flüchtlingshilfe tätig. Wir erfahren täglich, aus welchen Notsituationen und Verfolgungen, die Flüchtlinge zu uns kommen. Sie haben zum Teil schreckliches Leid erlebt und haben ihre Heimat keineswegs leichtfertig verlassen.
Wir erleben sympathische Familien und Einzelpersonen, die überaus dankbar für unsere Unterstützung sind.
Wir erleben, z.B. in den Deutschkursen, eine große Bereitschaft zur Integration und wir erleben viel Geduld, trotz teilweise schwieriger Wohn- und Lebenssituationen.
Wir erleben Menschen, die sich und ihre Fähigkeiten in unsere Gesellschaft und in unsere Dörfer einbringen wollen. Wir erleben den Kontakt mit den Flüchtlingen und ihren unterschiedlichen Kulturen als eine große Bereicherung.
Gleichzeitig erleben wir aber auch eine wachsende Distanz gegenüber Flüchtlingen und der Flüchtlingshilfe in Teilen der Bevölkerung. Durch politische Propaganda, durch einzelne Vorfälle, die zu Unrecht verallgemeinert werden, und durch die Berichterstattung in Medien und sozialen Netzwerken wächst die Ablehnung gegenüber den Asylbewerbern.
Auf dem Hintergrund dieser Entwicklung und der Anschläge in Rinsecke rufen wir dazu auf, deutliche Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Stimmungsmache zu setzen.
Im Einzelnen rufen wir die Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Kirchhundem dazu auf:
Suchen Sie Kontakt zu den Flüchtlingen und unterhalten Sie sich mit ihnen!
Informieren Sie sich über deren Schicksal!
Unterstützen Sie auch weiterhin die Menschen in Not durch Spenden von Lebensnotwendigem, Kleidung und Hausrat!
Stellen Sie Wohnraum zur Verfügung, damit es uns in Kirchhundem auch weiterhin gelingt, eine dezentrale Unterbringung zu organisieren!
Setzen Sie mit uns ein Zeichen für eine Kultur der Gastfreundschaft und Integration!
Kommen Sie am Mittwoch, dem 9. März um 17 Uhr zum Dorfplatz in Kirchhundem, und setzen Sie mit uns ein öffentliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit.
Barbara Aßmann-Bals, Christoph Henrichs, Ansgar Kaufmann, Li Müller, Ulrike Wesely
Flüchtlingshilfe Kirchhundem
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